Carl Friedrich May

* 25. Februar 1842
Ernstthal

† 30. März 1912
Radebeul

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Das Wiener Karl May-Wochenende vom 05.05.2023 bis 07.05.2023

 

Ein sehr persönlicher Rückblick:

 

Endlich(!) wieder zum May-nungsaustausch nach Wien, doch nicht wie in der Vergangenheit traditionell im September, sondern im Mai: Wien im Frühling!

 

Wenn ich - bedingt durch Corona - an das mehrmalige Verschieben des Karl May Wochenendes denke, kommt mir ein Vergleich in den Sinn:

 

Karl May-Leser kennen es: Diese langsam, aber stetig über mehrere (sehr viele!) Kapitel anwachsende Spannung bis hin zu diesem wohligen Gänsehautgefühl, wenn sie sich endlich, endlich wiedersehen: Unsere Helden Old Shatterhand und Winnetou!

 

So möchte ich es beschreiben, dieses Gefühl der Vorfreude auf das Wiedersehen mit unseren Wiener Karl May-Freunden, überhaupt auf das Wiedersehen mit Karl May-Freunden, denn dazwischen lagen nun mehr als nur zwei Jahre. Als wir uns 2018 voneinander verabschiedeten, hat wohl niemand damit gerechnet, dass wir uns erst nach fünf Jahren im Jahre 2023 in Wien wiedersehen würden.

 

Da die Vorträge im Einzelnen an anderer Stelle einen würdigen Platz finden bzw. gefunden haben, werde ich mich in meiner Zusammenfassung auf das Rahmenprogramm beschränken. Natürlich wurden wir Teilnehmer wieder verwöhnt, und zwar gleich zu Beginn der Tagung mit einem gemütlichen Zusammensein beim Abendessen im Ibis-Hotel. An jedem der runden Tische saßen wir Karl May-Fans in fröhlichem Austausch zusammen und ich hatte den Eindruck - die letzten fünf Jahre die wir uns nicht gesehen haben, die waren wie weggewischt - so, als hätte es diese lange Zeit nicht gegeben.

 

Im Anschluss - mit gefüllten Bäuchen und zufrieden - war der Kopf, sprich die kleinen grauen Zellen (ich erlaube mir eine kleine Abweichung von Karl May hin zu Agatha Christies Poirot), wieder aufnahmebereit für die gelungene Präsentation des Sonderbandes 5 der May-nungen "Man trifft sich immer zweimal im Leben - Old Shatterhand in Maria Taferl". Der Autor Günther Zäuner signierte im Anschluss jedem seinen erworbenen Sonderband. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

 

Auch der Samstag versprach wieder viele Highlights, und so startete der Tag auch gleich mit zwei Vorträgen in den Vormittag, bevor es nach einer Vormittagsjause mit zwei weiteren Vorträgen bis zum Mittagessen mit "geistiger Nahrung" weiterging. Die Mittagspause nutzen die meisten von uns, um das Rätsel zu lösen, welches in einer kleinen Überraschungstüte lag, die wir bereits am Freitag überreicht bekamen. Das Rätsel zu lösen war schon eine Herausforderung und nicht einfach. Wer es geschafft hat, kam am Ende zum Lösungssatz, nämlich zu dem Buchtitel von Karl May "Im Reiche des silbernen Löwen". Alle, die mitgemacht haben, kamen in ein "Sackerl" - also nicht die Teilnehmer ;o) sondern die Zettel mit der Lösung. Besonders gefreut habe ich mich, dass der jüngste Karl May-Nachwuchs Alexander Seres auch einen Preis für die richtige Lösung erhalten hat. Das lässt darauf hoffen, dass sich auch junge Menschen für Karl May interessieren und seine Abenteuererzählungen lesen.

 

Der Samstag klang mit einem Schmankerl aus: Zum Abendessen fuhr unsere komplette Tagungsgesellschaft nach Neustift am Walde, einem Stadtteil Wiens. Es ist ein beliebter Heurigenort und ein Treffpunkt von Jung und Alt. Hier sitzt man in geselligen Runden zusammen und genießt das Wiener "la dolce Vita".

 

Lieber Leser, nun verrate ich Dir hier etwas: Ich habe meinen ersten Heurigen getrunken und nun kann ich verstehen, warum Hans Moser so beseelt singend nuschelte: "I muaß im frühern Leben a Reblaus gwesen sein..."

 

Die Auswahl an leckeren Speisen in diesem gemütlichen Lokal an diesem historischen Ort ließ ebenfalls keine Wünsche offen, geschweige denn auch nur den winzigsten kleinen Platz im Magen.

 

Das war ein wunderbarer Abend mit harmonischen, interessanten Gesprächen, fröhlichem Gelächter - und mit ein bisschen Heurigenseligkeit im Blut fuhren wir am späten Abend zurück zum Hotel. Natürlich würde beim Wiener Karl May-Wochenende etwas fehlen, gäbe es zum Abschluss am Sonntagvormittag nicht ein weiteres Highlight:

 

Ich habe erfahren, dass früher eine Zahnradbahn Wiener und Touristen in die Weinbaugebiete brachte. In heutigen Zeiten fährt die Zahnradbahn nicht mehr. Es gibt aber eine entzückende Alternative:

 

Auf zum Vienna Heurigen Express!

 

Der Heurigen Express - wer dabei denkt, unser Ausflug fand in Express-Tempo statt, dem muss ich das Gegenteil berichten. Langsam und gemütlich fuhr der Heurigen Express von der Abfahrt Heiligenstadt los. Es war ein uriges Gefühl als Passagier in diesem Gefährt zu sitzen, das - ein bissel holpernd und polternd (ob sich so eine Zugfahrt zu Karl Mays Zeiten angefühlt haben mag?) - langsam und gemächlich durch schmale Gässchen fuhr. So konnten wir das einzigartige Stadtpanorama und das Flair dieser Fahrt bei traumhaftem Frühsommerwetter genießen. Vorbei an prunkvollen Villen und uralten Bauernhäusern fuhren wir mitten durch die grüne Lunge Wiens, dem Wienerwald.

 

Auf dem "Kahlenberg" angekommen eröffnete sich uns eine traumhafte, malerische Aussicht auf Wien und Weinbauorte. Der Heurigen Express ruckelte gemütlich an zauberhaften Weingärten und kleinen einfachen Winzerhäusern vorbei nach Grinzing und wieder zurück zur Abfahrtstelle, nach Heiligenstadt. Kennt ihr das, wenn Kinder nach einer Karussellfahrt bitten: "Nochmal!" Ich wäre gerne auch nochmal gefahren.

 

Doch hier endete mit einem letzten gemütlichen Zusammensein beim Mittagessen im Gasthof "Einkehr zur Zahnradbahn" der Wiener May-nungsaustausch. Vorher allerdings verabschiedete ich mich, denn ich hatte für den Sonntagnachmittag auf meinem persönlichen Wunschzettel einen Besuch im "Haus des Meeres" stehen. Doch das ist eine andere Geschichte.

 

Liebe Sissy, liebe Wiener Karl May-Runde, an Dich, an Euch ein herzliches Dankeschön für ein wiederum gelungenes, informatives, harmonisches und fröhliches Karl May-Wochenende, für all die guten Gespräche, das nette, freundschaftliche Miteinander und die Organisation für eine Abendführung im Tierpark Schönbrunn.

 

Ein besonderer Dank geht an einen sehr besonderen Menschen, den ich kennen lernen durfte - Klekih-petra. Unsere Gespräche bleiben mir in Ohr und Herz (Zitat: Karl Heinz Becker) wie die Melodien von Martin Böttcher. Wenn ich einen Herzenswunsch äußern darf, dann bitte keine drei Jahre bis zum nächsten Treffen warten. Aber das ist so wie die Sache mit dem Karussell bzw. dem Heurigen-Express… ;o)

 

Ach ja - hier noch ein vor Jahren versprochener Nachtrag:

 

2018 wars!

 

Ich hatte in meinem schriftlichen Rückblick zur Wiener Karl May-Tagung eine Auflösung versprochen. Hier eine kurze Erinnerung:

 

"...Manchmal war es nur ein Wort, das für Erheiterung sorgte. Ein solches Beispiel gefällig? Füdlibagge! Was das wohl bedeutet?
Kleine Hilfe: Es ist ein Wort der Schweizer Karl May-Freunde Elmar und Charlotte, als es auf unserer Sitzbank ein bisserl eng wurde.
Die Auflösung gibt es dann bei der nächsten Karl May-Tagung in Wien - in zwei Jahren in Wien."

 

Mehr als zwei Jahre später hier nun die Auflösung: Füdlibagge = Popobacken. Wir saßen also gewissermaßen "Po an Po".

 

Gabi Steinel

 

Der Webmaster dankt:
- G. Steinel für die Erlaubnis, den Bericht veröffentlichen zu dürfen.


 


 

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