Carl Friedrich May

* 25. Februar 1842
Ernstthal

† 30. März 1912
Radebeul

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Karl May und Weihnachten - Weihnachten mit Karl May

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Liebe/r Karl May-Freund/in,

 

unser geschätzter Lieblingsautor schrieb den Reiseroman Weihnacht! 1897 für die Freiburger Buchausgabe. Erst im Jahre 1912 erschien eine illustrierte Ausgabe, deren Bilder von Claus Bergen stammten.

 

Unter Anderem auf dieser Basis und passend zur bevorstehenden Weihnachtszeit brachte unser fränkischer Karl May-Freund Ulrich Wasserburger am Donnerstag, 03. Dezember 2015, in der Alten-Akademie Nürnberg seinen Vortrag Karl May und Weihnachten - Weihnachten mit Karl May.

 

Der Vortragsraum war gut gefüllt. Die Besucher sahen in gespannter Erwartung dem Inhalt des Vortrages entgegen, denn Karl May und Weihnachten? Schrieb May nicht nur über Winnetou und Old Shatterhand, über Kara ben Nemsi und Hadschi Halef Omar?

 

Mitnichten!

 

Gerade die Gedanken des Weihnachtsfestes, nämlich Frieden auf Erden, Gerechtigkeit, Liebe unter den Menschen, den Völkern, Vergebung, kennzeichnen die Schriften Mays.

 

Wie jedoch kam May zu diesen Gedanken?

 

Hierzu schilderte Hr. Wasserburger zunächst Mays Werdegang, insbesondere die ursprüngliche Bedeutung der Weihnachtszeit für May:

 

"Ueberhaupt ist Weihnacht für mich und die Meinen sehr oft keine frohe, sondern eine verhängnisvolle Zeit gewesen." (aus: "Mein Leben und Streben", historisch-kritische Ausgabe).

 

Dabei erklärte Hr. Wasserburger, dass May Weihnachten in diesem Buch hauptsächlich erwähnt, wenn für ihn die Folgen direkt oder im späteren Leben besonders negativ sind. Kleinere, auch unschöne Ereignisse zu Weihnachten werden also nicht erwähnt.

 

Möglicherweise führten aber alle Erfahrungen als Kind, Jugendlicher, junger Erwachsener dazu, Weihnachten doch nicht nur als eine negative Erfahrung in Erinnerung zu behalten, sondern in den Folgejahren den Lesern seiner Schriften einen durchaus positiven Eindruck zu vermitteln. Und wer weiß, inwieweit ihm später Frau(en), Freunde und Verleger ebenfalls zu einer positiveren Denkweise verholfen haben?

 

Auch von der Entstehung eines Gedichtes namens Weihnachtsabend bereits während einer der Haftstrafen Mays (in Zwickau) berichtete Hr. Wasserburger. Gerade dieses Gedicht findet sich immer wieder in späteren Werken Mays, mal mehr, mal weniger Text aus Selbigem, wobei allerdings der Nachweis, dass es tatsächlich 32 vierzeilige Strophen gehabt hat, bis heute nicht erbracht ist.

 

So folgte ein Teil des Vortrages diesem roten Faden durch Mays Werke von der Kolportage über die Reiseerzählungen bis zum Spätwerk.

 

Im Laufe des Vortrages lag der weitere Schwerpunkt jedoch hauptsächlich auf dem Werk Weihnacht. Zu diesem Werk gab es nicht nur einige Erläuterungen zu Ausgaben als auch zu Inhalten; hierzu wurden aus diesem Werke von Fr. Wasserburger, Hrn. Moritz und mir mehrere Texte vorgelesen.

 

Auch ein Tondokument, eine Ersteinspielung von 1992, präsentierte Hr. Wasserburger den Zuhörern, nämlich eine Kantate, bei der es sich um eine Vertonung von einigen Textzeilen des Lukasevangeliums handelt (die Einspielung erfolgte unter Verwendung der Orgel des Zuchthauses Waldheim, auf der Karl May nachweislich gespielt hat):

Siehe, ich verkündige euch große Freude,
die allem Volk widerfahren wird;
denn euch ist heute der Heiland geboren,
welcher ist Christus, der Herr.

Siehe, ich verkündige euch große Freude.
Drum Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
und den Menschen ein Wohlgefallen,
denn euch ist heute der Heiland geboren.

Siehe, ich verkündige euch große Freude.
Drum gehet hin nach Bethlehem
zur Davidsstadt,
Da werdet ihr finden das Jesuskind
in der Krippe liegen.

Halleluja, halleluja, halleluja, halleluja!

 

Letztendliches Ziel dieses Vortrages, der auch von mehreren Bildern begleitet wurde, war es natürlich dem Publikum Lust darauf zu machen, selbst einmal mehr das Buch Weihnacht oder gar auch andere Bücher Mays wieder einmal zur Hand zu nehmen - und zu lesen.

 

K. Düdder

 

Der Webmaster dankt:
- Gabi Steinel für die Fotos

 


 

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