Carl Friedrich May

* 25. Februar 1842
Ernstthal

† 30. März 1912
Radebeul

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Nscho-tschi und ihre Schwestern


 

Vorwort
(von Klaus_D)


Zwischen Frauen-Power und Heldenepik
Karl May und Frauen? "Fi!"
Nun handelt es sich bei dem Buch von Katharina Maier nicht um ein von unserem Mayster geschriebenen Buch, aber sie hat dessen Bücher sehr genau gelesen und daraus ein eigenes Werk geschaffen, welches uns sehr humorvoll von ihr selbst präsentiert wurde.
Sie ist ausgezogen, den Glauben, daß Karl May nichts für Frauen ist, auszumerzen, denn er basiert auf zwei Vorurteilen.
Zitat:
Erstens: Frauen interessieren sich nicht für Geschichten, in denen heldenhafte attraktive Männer für alles, was Gut und Recht ist, ins Feld ziehen. Um das ein für allemal klarzustellen: Das ist ein Irrtum!
Zweitens: Bei Karl May kommen keine Frauen vor. Diese letztere Annahme ist genauso falsch wie die Erstere; es kommen bei Karl May sogar so viele Frauen vor, dass sie alle in diesem Buch, dass dann doch 460 Seiten zählt, nicht Platz gefunden haben [...].


Frauen bei Karl May? Das machte neugierig. Der Besuch der Lesung hat sich gelohnt.
Aber lesen Sie selbst!
"Magnificent! Yes! Well!"

Übrigens: Durch Klick auf ein Bild vergrößert sich die Ansicht!

Der Webmaster dankt:
Allen Abgebildeten für die Erlaubnis zur Veröffentlichung
Der Autorin Fr. Katharina Maier M.A. sowie der Veranstalterin Fr. K. C. Melde
Fr. Steinel, welche wieder einen tollen Bericht geschrieben hat
Hrn. Steinel für die super Bilder

 


 

Nscho-tschi in Nürnbergs Chocolat

 

Vom Josephsplatz gelangt man in eine schmale Seitenstraße - eigentlich müsse es korrekt heißen: ein typisch Nürnberger "Gässla", deshalb wohl auch Hutergasse genannt, dort findet man den Eingang zum Chocolat.

 

Schon beim Eintreten in den liebevoll dekorierten Laden haben wir das Gefühl: Es ist Schokolade um uns - nichts als Schokolade!
Schokolade gilt als (Zitat): Wunderbar, sinnlich und anregend zugleich gilt die Schokolade als eine der größten Verführungen unserer Zeit.
Warum der Schreiberin dieser Zeilen gerade hier Old Shatterhand und Nscho-tschi in den Sinn kommt? Das bleibt genauso ein Geheimnis wie manches gut gehütete Schokoladenrezept.

 

 

Mit netten und informativen Worten werden wir von Karin C. Melde begrüßt. Sie betreibt Die Wortbinderei, und eines ihrer Projekte ist das WortGastSpiel. Unter dieser Rubrik findet auch der heutige Leseabend mit der Autorin Katharina Maier statt. An diese übergibt Frau Melde dann "die Worte". Wir lauschen gespannt der jungen Autorin, die aus ihrem Werk Nscho-tschi und ihre Schwestern vorliest und vorträgt.

 

Die Zuhörer erfahren nicht nur, dass Nscho-tschi "ihrem" Old Shatterhand nicht nur deutlich die Leviten liest bzw. gehörig den Kopf wäscht, als es um das Martern des Mörders von Klekhi-petra geht, sondern auch von Tschileka (= Erdbeere, siehe In den Schluchten des Balkan). Im Laufe des Abends wird die sowieso entspannte und gemütliche Atmosphäre noch vergnügter, als die Autorin die eine oder andere humorvolle Passage aus Karl Mays Geschichten "rund um die May-den" erzählt: Sei es von Halefs (seinen kompletten Namen spricht die Autorin gekonnt aus - was ihr ein respektvolles Raunen ihrer Zuhörer sichert!) Hanneh oder von "Klara-Herzle", die sogar Sebulon L. Enters (einer der Söhne des Mörders von Nscho-tschi, siehe Winnetou Band IV) mütterlich streng erzieherisch auf den "richtigen" Weg bringt.

 

Warum der Ich-Erzähler May seinem "Herzle" bei deren Kochkünsten nicht die A-Note vergibt, das - ja das wissen die lachenden Zuhörer jetzt. Mehr wird nun an dieser Stelle nicht verraten, denn allen anderen sei empfohlen, Katharina Maiers Buch zu lesen und/oder zu einer ihrer Vorlesungen zu gehen.

 

Charmant, humorvoll, ohne jedoch die Ernsthaftigkeit der Werke Karl Mays aus den Augen zu verlieren, werden wir also nicht nur mit Schokolade verwöhnt, sondern auch wie Katharina Maier Karl Mays "Powerfrauen" aufzeigt, interpretiert und Karl Mays männliche Helden manchmal sogar etwas ungläubig verblüfft dastehen lässt...
Wenngleich mit einem Augenzwinkern von Katharina Maier erläutert, warum Kara Ben Nemsis edler Rappe Rih von keiner Frau berührt werden darf, so erfährt der Zuhörer doch in aller Deutlichkeit von der Psychologie der „typischen“ Wesens- bzw. Charaktereigenschaften von Karl Mays männlichen Helden und seinen mutigen May-den, die sich durchaus auch vermischen können.

 

Spätestens jetzt - mit dem Buch von Katharina Maier - dürfte klar werden, dass Karl Mays Abenteuer nicht nur für Jungs bzw. Männer geschrieben sind sondern ebenso für "starke Frauen".

 

Für den musikalischen Rahmen sorgten die Talking Strings, welche den zweiten Teil der Lesung nach einer kurzen Pause musikalisch einleiteten und im zweiten Teil Katharina Maiers Vortrag zwischendrin immer wieder musikalisch begleiteten.
Wenn ein Amerikaner und ein Deutscher aufeinandertreffen, kann man von Deutsch-Amerikanischer Freundschaft sprechen (wenngleich auch der Amerikaner derzeit in Fürth lebt, tut dies der dann entstandenen fränkischen Freundschaft absolut keinen Abruch - im Gegenteil).

 



Wenn dann aber zusätzlich noch Gitarre auf Violine trifft, entsteht in diesem besten Fall eine (Zitat) Kreation aus einzigartiger Musik mit klassischen Einflüssen und Avantgarde-Elementen. Zwei gut aufgelegte Musiker trugen mit SpielFreude zum Gelingen dieses Abends im Chocolat bei. Die Musik passte zum Thema des Abends.

 

 

Dass am Ende die Autorin, die Musiker und die Initiatorin dieses Abends noch zu einem Gruppenbild mit den Karl May-Freunden Franken bereit waren, war dann noch ein wirklich schöner Abschluss.

 

Schee woars! Howgh!

 


 

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