Carl Friedrich May

* 25. Februar 1842
Ernstthal

† 30. März 1912
Radebeul

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Nachlese


 

Vorwort
(von Klaus_D)


Radebeul!

Welcher Karl May-Freund kennt nicht den Namen dieses Ortes?

Nach Öffnung der innerdeutschen Grenzen war ich zum ersten Mal wieder in Ostdeutschland. Und - gleich sollte es nach Radebeul gehen. Man sagt, daß Radebeul nach Hohenstein-Ernstthal eine Art Mekka für Karl May-Fans wäre!
Eingeladen hatte die Karl May-Gesellschaft (KMG) zu ihrem 22. Kongreß ins Radisson-Blu-Hotel. Wir reisten bereits am Donnerstag, 03.10.2013, an, auch, weil des Abends im Garten der Villa Shatterhand (Karl Mays letztes Wohnhaus), zusätzlich eingerahmt von Villa Bärenfett (Wohnhaus von Patty Frank) und Villa Nscho-tschi, der Grillstand geöffnet wurde - verbunden mit freien Besichtigungen der Räumlichkeiten des gesamten Museums.

Mehr möchte ich gar nicht verraten - lesen Sie doch einfach die reizendenen Berichte unserer fränkischen Karl May-Freundin Gabi Steinel sowie unserer "Gastfreundin" - oder, darf ich inzwischen "Ehrenfreundin" schreiben? - und Buchautorin Katharina Maier.

Viel Freude beim Lesen, beim Ansehen der Bilder (erstmalig mit Bildershows. Klicken Sie hierzu einfach auf die Bilder!) und vielleicht auch einfach beim Erinnern an ein wunderschönes Wochenende!

 

Der Webmaster dankt:
- Gabi Steinel und Katharina Maier für die Texte
- Gabi und Ralf Steinel für die Bilder

 


 

Auch wenn ich den Titel meiner Nachbetrachtung "Nachlese" genannt habe, war die KMG-Tagung in Radebeul im ursprünglichen Sinne keine Nachlese sondern eine reiche Ernte. Der Tagungsort in Radebeul, ein Jahr nach dem Karl May-Jahr 2012 war gut gewählt. Im Garten der Villa Shatterhand zwischen Villa Bärenfett mit der hervorragenden, weil mit viel Liebe zum Detail präsentierten Zinnfigurenausstellung und der Villa Nscho-tschi trafen sich am Donnerstagabend viele Karl May-Freunde zum lauschigen Grillfest.

 

Wissenschaftliche und z.T. auch launige Vorträge, ein stimmiger - ein stimmungsvoller! - Gottesdienst und ein mit unterhaltsamen Programmpunkten gestalteter Galaabend zum 100-jährigen Gründungsjubiläum der Karl May-Stiftung rundeten den 22. Kongreß der Karl May Gesellschaft (KMG) in Radebeul ab.

 

Angelehnt an das Lied Ich hab´ noch einen Koffer in Berlin ließ ich (sinngemäß) bei meinem letzten und damals ersten Besuch zum Karl May-Jahr 2012 in Radebeul in Gedanken einen Koffer stehen, denn Radebeul hat sich schon da als liebenswertes Städtchen in mein Herz geschlichen, hauptsächlich natürlich, weil dort mein Lieblingsschriftsteller gelebt hat - aber auch, weil Radebeul den Charme auf mich ausstrahlt, den ich an kleinen Städten so mag und schätze. Der Himmel schien genauso gut gelaunt zu sein wie wir Karl May-Freunde aus Franken, denn die gesamte Tagung strahlte die Sonne über Karl Mays letztem Wohnort.

 

Zu meiner persönlichen "Auslese" gehörte ebenso meine große Freude, Menschen wiederzutreffen, die ich in Wolfenbüttel, Wien, Bamberg kennenlernen durfte und mit denen ich mich - nicht nur bzw. nicht ausschließlich - wegen Karl May verbunden fühle; dazu gehören nun auch die neu geknüpften Kontakte und damit wiederum wunderbare Gespräche und ein aufgeschlossenes Miteinander.

 

Eine Beschreibung oder Wiedergabe der einzelnen Vorträge ist nicht Ziel meiner Nachlese. Das wäre wohl auch nicht gerechtfertigt, denn jeder Teilnehmer/Zuhörer wird für sich Wichtiges und Wesentliches herausfiltern und mitnehmen, kritischer sein oder zustimmender. So wäre dies aus meiner Sicht vielleicht objektiv, aber andere Leser würden meine Betrachtungen vielleicht eher subjektiv empfinden. Deshalb mag dies jeder aus seiner eigenen Erwartungshaltung heraus beurteilen. So sehe ich das auch für die gesamte Veranstaltung.

 

Die Vorträge sind dann auch im Jahrbuch 2014 für alle Mitglieder der KMG nachzulesen, um sich noch einmal das eine oder andere in Erinnerung zu rufen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass im Anschluß an die Vorträge oder während der Pausen über den einen oder anderen Vortrag rege diskutiert wurde, verständlicherweise - geht es doch um "unseren" Karl May.

 

Das dann manchmal auch ein bisserl zu sehr für ein Anliegen mit "heißem" Herzen argumentiert - um nicht zu sagen: gekämpft - wird, mag auch hier daran liegen, dass, wo Menschen aufeinandertreffen, es halt manchmal sehr menschelt...

 

Gefreut habe ich mich für "meine" Karl May-Freunde Franken, die an der Auktion am Freitag teilgenommen haben und etwas verspätet, aber mit umso glücklicherem Strahlen im Gesicht zum Abendessen zum Griechen nebenan kamen. Macht nichts! Die Ausbeute gab ihnen jedenfalls recht.

 

Ich hätte vielleicht doch auch teilnehmen sollen, habe ich doch seit langem den heimlichen Wunsch nach einem Buch, das ich als Freiburger Reprint besitze - Himmelsgedanken... still beschließe ich: Beim nächsten Mal!

 

Auch an diesem Abend hatte ich viel Spass und Freude an den Gesprächen mit Karl May-Freunden. Es wurde spät, bis einige von uns ins Hotel zurückgingen, andere vertieften sich noch länger in die angeregten Gespräche.

 

Der Samstag begann mit einem reichlichen aber schnellen Frühstück. Die Mitgliederversammlung startete um 9.30 Uhr.

 

Dennoch hatte ich noch so viel Zeit, dass ich zu den Büchertischen gehen konnte - und dann ein erster Erfolg: Zwei Winnetou-Spiele, einige Zeitungsartikel über den Mayster - sogar einer aus meinem Geburtsjahr... und dann beim Vorbeischlendern an den Tischen entdeckte ich "mein" Buch - Himmelsgedanken! Aufgeregt fragte ich nach dem Preis. Ich solle einen Betrag vorschlagen, wurde mir von dem netten Herrn geraten (sieht man mir an, dass ich ein Neuling beim Handeln bin?)... Ich hätte lieber einen Betrag gehört und so wartete ich gespannt und dachte, ob ich es mir leisten kann? In der Fehsenfeldausgabe wird das Original im Internet für bis zu 600 Euro gehandelt! Unerschwinglich für mich; aber ich wäre schon mit der Ausgabe vom Karl-May-Verlag Radebeul bei Dresden mehr als zufrieden!

 

Große Freude - es war für mich erschwinglich, weil es einige "Narben" in Form von Gebrauchsspuren aufwies, aber die hatte Karl May auch und jeder Mensch - irgendwie.

 


Froh setzte ich mich an meinen Platz, und auch wenn ich zugebe, dass die Mitgliederversammlung etwas anstrengend war - der Gedanke an meinen Buchschatz war dann mein ganz persönlicher Himmelsgedanke...

 

Nach der Mitgliederversammlung, die zeitlich ziemlich überzogen wurde, zog es uns an die Luft und in die warme Sonne. Wir spazierten hinüber zur Villa Shatterhand, um uns wieder mit den feinen Grillwürsten für den Nachmittag zu stärken. Dort trafen wir auch Gudrun Wittig, die uns den Tipp gab, unbedingt eine der Führungen an die Stätten Karl Mays mitzumachen, die ihr Mann leitet.

 

Zurück im Tagungsraum suchte ich nach Katharina Maier, die spät am Freitagabend noch in Radebeul angekommen war, wie mir am Samstagmorgen berichtet wurde. Da kam sie auch schon auf uns zu.

 

Hier schildert nun die Buchautorin Katharina Maier (u.a. Nscho-tschi und ihre Schwestern), wie sie den Tag erlebt und wahrgenommen hat:

 

Vom Spurenlesen, Kindheitsträumen und rhetorischem Feuerwerk
Der 5. Oktober 2013 in Radebeul bei Dresden
von Katharina Maier

Flussabwärts von Dresden zieht sich den Elbtalkessel eine Stadt entlang, die im Süden von der ehemaligen Residenzstadt, im Westen und Nordwesten von der Stadt Coswig und im Nordosten von Moritzburg begrenzt wird. Das Stadtgebiet wird durch mehrere Kerbtäler zerschnitten, von denen der Lößnitzgrund mit dem Lößnitzbach dauerhaft Wasser führt. Die anderen Täler, der Fiedlergrund, der Kroatengrund und der Rietzschkegrund, werden durch sogenanntes Verlorenes Wasser gebildet, das nach Erreichen des wasserdurchlässigen Sandbodens der Elbterrassen versickert und wieder ins Grundwasser übergeht. - Nein, das ist nicht von Karl May, sondern der - leicht abgewandelte - Wikipedia-Eintrag zur Großen Kreisstadt Radebeul. Dorthin fand ich zur späten Stunde am 4. Oktober 2013 gemeinsam mit meiner Blutsschwester Lea nach vielstündiger Autofahrt und geradezu Shatterhandischem Spurenlesen, nachdem wir das schöne Radisson Blu Park Hotel, wo sich die Karl-May-Gesellschaft zu ihrem 22. Kongress zusammengefunden hatte, und die dazu gehörige Nizzastraße etwa so erfolgreich und umständlich umkreist hatten wie die versammelten Kiowas und Mescalero-Apatschen den Nugget Tsil. Als wir gegen Mitternacht dann müde ins Hotel gestiefelt kamen, empfing uns als Erstes das strahlende Gesicht von Karl-May-Freund Helmut Moritz, der uns dann auch sehr galant über das Hotelgelände zu unserer "Villa Constanze" geleitete. Was lange währt, wird endlich gut!

Da Lea und ich als Nicht-Mitglieder zum Kongress angereist waren, ging für uns der Samstag, der 5. Oktober 2013, um den es hier eigentlich gehen soll, recht beschaulich los. Die Mitgliederversammlung (wie auch die am Freitagabend stattgefundene traditionelle Buchauktion) bleibt nämlich logischerweise allein solchen vorbehalten, die zur Karl-May-Gesellschaft gehören. Dieser Umstand hatte aber auch einige Vorteile:
Dem Chaos vieler hungriger Karl-May-Begeisterter beim Frühstück knapp entkommen, konnten wir erst das Büffet und dann den goldenen Oktobermorgen in aller Ruhe genießen. Wir erkundeten Radebeul aufs gerate Wohl, und doch führte unser Weg uns recht schnurstracks zur Villa Shatterhand und in den Karl-May-Hain, der dem Museumsgrundstück gegenüber liegt und uns sofort in seinen Bann zog. Einst der Obstgarten des Maysters, wurde dieser zauberhafte Ort 1932 in einen Gedächtnishain verwandelt und ist seit 1992 ein öffentlicher Park. Licht und Schatten warten da, riesenhafte Bäume, raschelndes Dickicht und ausgetrocknete Wasserläufe, und vielleicht wäre man gar nicht überrascht, wenn einem nach einer Wegbiegung Winnetou selbst entgegentreten würde. Stattdessen jedoch erspäht man durch eine Lücke im Dickicht, just über der Schulter des Karl-May-Findlings am "Silbersee", lediglich die Indianerfigur, die den Eingang zum Gelände des Karl-May-Museums bewacht.

Zurück im Hotel, begann für uns Blutsschwestern endlich der offizielle Teil des Kongresses. Auf den Vortragsmarathon am Vortag hatten wir wegen meiner Betätigung als Scout im heimatlichen Augsburg-Lechhausen verzichten müssen und waren nun gespannt auf das, was folgen sollte. Wir wurden nicht enttäuscht. Der Vortragstitel des Neu-Ulmers Dr. Ulrich Scheinhammer-Schmid - Transparente Transzendenz. Biblisch-kindliche Vexierbilder in Mays Spätwerk - war zwar recht rätselhaft. Aber der Vortrag selbst erwies sich als ausgesprochen faszinierend, ganz besonders für all jene, die sich auf "Spurensuche" nach den Inspirationsquellen von Karl Mays einprägsamer, um nicht zu sagen schier episch-mythischer Bilderwelt sind.

Auf genau einer solchen Suche befindlich, nahm Scheinhammer-Schmid das sogenannte biblische Bilderbuch von Vetter Klemm genauer unter die Lupe, das May selbst als solch eine Inspiration aus seiner Kinderzeit nannte. Es ist eines jener prägenden Elemente, von denen das wohl bekannteste die Märchengroßmutter ist.
Wenn nun, so Scheinhammer-Schmid, die These zuträfe, dass May mit seinem Spätwerk an jene Kindheit anknüpfe, dann müssten sich doch auch Szenen und Figuren aus diesem Büchlein mit seinen eine Reihe von biblischen Episoden lebhaft illustrierenden Holzstichen wiederfinden lassen. Aber nein, schloss Scheinhammer-Schmid und wiedersprach so seinem eigenen Vortragstitel. Zu seiner eigenen Überraschung hatte er entdeckt, dass die alten Holzstiche verblüffend an eine ganze Reihe von Szenen erinnern, die das gesamte Werk Karl Mays durchziehen. So gibt es im biblischen Bilderbuch mit seinen Dürer-ähnlichen Holzstichen etwa eine prototypische Zweikampfszene oder einen apokalyptisch wirkenden (Öl)Brand. Sollte das - sage nun ich - wohl etwa gar darauf hindeuten, dass der vielbeschworene Bruch zwischen den Abenteuerromanen und dem Spätwerk Karl Mays so groß gar nicht ist, wie oft behauptet wird?

Dieser Reise in die Welt der Bilder (und der Holzstiche, was das Herz eines Dürer-Fans wie mir höher schlagen lassen musste) folgte ein rhetorisches Feuerwerk von Karl-May-Koryphäe Prof. Dr. Gert Ueding. Der Vortrag des emeritieren Rhetorik-Lehrstuhl-Inhabers bereitete Lea und mir ganz besonderes Vergnügen. Studierten wir doch einst gemeinsam bei einem begeisterten Rhetoriker und Zögling derselben Tübinger Schule, der auch Ueding entstammt, und zudem mögen wir es ganz besonders, wenn ein Akademiker über sich selbst schmunzeln kann. Letzteres tat Prof. Ueding in seinem Vortrag mit dem Titel Professorenspiele. Karl May und seine Wissenschaftler nicht nur zur Genüge, sondern sogar brillant.
Augenzwinkernd hielt er sich und seinen Mitgelehrten den Spiegel des Maysters vor, indem er die oft grotesken, teilweise aber auch erhabenen Gelehrtenfiguren in dessen Werk näher betrachtete. Außerdem warnte er vor der Gefahr, unseren May allzu sehr in den Parnass des literarischen Kanons zu erheben. Denn da erst mal angelangt, vergisst man schnell, dass die Beschäftigung mit Karl May früher einmal vor allem eins war: freies Spiel und pures Vergnügen.

Es gäbe noch viel zu sagen über diesen Vortrag von Ueding, der vor Witz sprühte, doch will ich es bei Einem belassen, woran mich Gert Ueding wieder erinnert hat: Man kann nicht Karl May sagen, ohne nicht die schwarz-grünen Bände in der Hand zu spüren, und ich kann nicht Winnetou denken, ohne die Johannisbeeren von den Hecken meiner Großmutter auf der Zunge zu schmecken, die ich im verborgenen Tal sammelte, wo ich mich als Westmännin vor den Bösewichtern verbarg und ganz zufällig Winnetou und Old Shatterhand über den Weg lief. Mit anderen Worten: Karl May verbindet man mit Kindheit, anders als Goethe, anders als Schiller oder Kafka - und das ist auch gut so.

Aufgrund des etwas arg eng angelegten Programms galt es, nach Uedings Geistesfeuerwerk nicht säumig zu sein. Flugs begaben wir uns zur Lutherkirche, die sich zum Glück, anders als von Google Maps behauptet, nicht am anderen Ende der Großen Kreisstadt befand, sondern quasi neben der Villa Shatterhand. Dort durften wir dann beim ökumenischen Gottesdienst den neuen Glocken der Kirche lauschen, die nun endlich, wie zu Karl Mays Zeiten, wieder aus Bronze und nicht mehr aus Eisen sind, sowie Mays Kompositionen Vergiss mich nicht und Ave Maria, wunderbar feierlich gesungen von Peter Wayand. Sowohl Pfarrer Christof Heinze aus Radebeul, der seine schöne Kirche stolz den Karl-May-Liebhabern aus nah und fern präsentierte, als auch Gesellschaftsmitglied Pfarrer Willi Stroband, der jedem Kirchenbesucher sein eigenes Glöckchen am Regenbogenbändchen mit nach Hause gab, verliehen dem Gottesdienst mit ihren mal interessanten mal schlichtweg amüsanten Worten eine ganz eigene Atmosphäre. Sie schickten uns nicht nur gesegnet, sondern sogar schmunzelnd zurück ins Radisson Blu.

Dort wurde sich dann eilig in Schale geworfen, und zwar für den Galaabend anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Karl-May-Stiftung. Da ich für meinen Bericht aber nicht länger brauchen möchte als Kara Ben Nemsi von Bagdad nach Stambul, sei dieser Abend nur noch kurz zusammengefasst: Da gab es ein wunderbares Essen, das dem berühmt-berüchtigten Herzle-Bankett in Winnetou IV Konkurrenz zu machen drohte; ein interessantes Update über alles, was mit dem Karl-May-Museum in Zukunft passieren soll (vor allem die Idee eines geräumigen, modernen Besucherzentrums hat es mir angetan); sehr schöne Auftritte des Liedermachers Holger Saarmann, dessen Ballade vom armen Webersohn Karl May mir immer wieder die Tränen in die Augen treibt, und von Weltklasse-Mundharmonikaspieler René Giessen; eine bedeutungsvolle Übergabe des Originals der Kaufurkunde der Villa Shatterhand durch Verleger Bernhard Schmid an die Karl-May-Stiftung; wundervolle Gespräche, nicht zuletzt mit den Karl-May-Freunden Franken; ein Festprogramm, das sich ein wenig zu sehr in die Länge zog; und viel Vorfreude auf den nächsten Tag.

Das war mein 5. Oktober 2013 in Radebeul bei Dresden.

 

Sonntag morgen... Zugegeben - so langsam wollten am dritten Morgen des Kongresses die Augen immer schwerer aufgehen, doch die Aussicht auf einen starken Kaffee ließ uns dann zum Frühstück eilen. Gestärkt erwarteten wir nun die letzten Vorträge. Ich freute mich auf Helmut Schmiedts Vortrag, dem ich im März letzten Jahres schon aufmerksam bei seiner Lesung in Dresden aus seiner Karl May Biographie lauschen konnte.

 

In der Pause musste ich mich dann leider wieder von einigen lieben Freunden und Bekannten verabschieden. Mit unseren Schweizer Karl May-Freunden wurden die letzten Bilder "geschossen", während das Taxi schon wartete.

 

Der letzte - sehr launige - Vortrag von Prof. Lorenz lenkte dann jedoch von der sich langsam einschleichenden Wehmütigkeit ab, dass nun in kurzer Zeit diese wunderbaren ereignisreichen Tage vorbei sein werden.

 

Wiederum ein letztes freundschaftliches Abschiednehmen von lieben Bekannten und Freunden mit dem Versprechen, sich spätestens in Bamberg, dann zum 23. Kongreß der KMG im Oktober 2015 wiederzusehen, oder schon im nächsten Jahr zur KM-Tagung der Wiener Karl May-Freunde, vom 19. bis zum 21.09.2014.

 

Ein wunderschöner erlebnisreicher Ausklang war dann der Rundgang zu den Karl May-Stätten in Radebeul. Fast sah Michael Wittig sogar ein bisschen aus wie Old Shatterhand in seinem Westman-Outfit. Wir erfuhren nicht nur Wissenswertes über die Stätten Karl Mays, sondern auch insgesamt sehr viel Interessantes über die Geschichte Radebeuls - angefangen von der Lutherkirche Radebeul, in der Karl May zum zweiten Mal getraut wurde. Es ging über die Villa Shatterhand und durch den Karl May-Hain hinüber zum Friedhof (Karl Mays letzte Ruhestätte und Grab von Patty Frank); weiter dann durch Radebeuls Nebenstraßen an lauschigen Gärten vorbei, in denen zum Teil prachtvolle Villen standen. Dass dieser Rundgang alles andere als schweigsam verlief, versteht sich ganz von selbst, wenn ich nicht irre, hihihi, denn auch hier ergaben sich fachliche und anregende Gespräche rund um unseren Schriftsteller Karl May.

 

Eine besondere Freude war mir dann noch das Kennenlernen eines Karl May-Freundes aus München. Beim Ausklang ein Einklang für ein mögliches Treffen unserer beiden Freundeskreise. Ich bin sehr gespannt...

 

Die "Nachlese" des Rundganges fand dann im Garten der Villa Agnes statt, nämlich bei einem guten Tröpfchen Goldriesling (der Goldriesling, auch Gelbriesling, Goldmuskat, ist eine Rebsorte, die in nennenswertem Umfang nur im sächsischen Weinbau angepflanzt wird). Dann auch hier ein herzliches "Auf Wiedersehen".

 

Anschließend ging es dann doch sehr flott zurück zum Hotel und ich stelle für mich fest - auch wenn es nun bereits später Nachmittag war - der Tipp von Frau Wittig, diesen Rundgang mitzunehmen, war sprichwörtliches Gold (und -Riesling ) wert.

 

Die Heimreise stand uns nun noch bevor, während einige unserer fränkischen Karl May-Freunde noch in Radebeul blieben.

 

Mit all den vielfältigen Eindrücken im Gepäck war es eine erfüllte Auslese die als Nachlese wohl noch eine Zeit nachklingen wird.

 

Auf Wiedersehen 2015 in Bamberg!

 

 

Für die Tagungsübersicht sowie das Programm des Galaabends (Samstag) klicken Sie bitte hier.

 

 

Klicken Sie auf das Bild, um die Bildershow zu starten:

 

 

 

Videos von Peter Wayand
22. Kongress der Karl-May-Gesellschaft e.V.

 

Prof. Dr. Helmut Schmiedt:
Von männlichen Tanten und seehundartigen Bayern.
Groteske Figurenbeschreibungen in Thomas Manns "Buddenbrooks" und Karl Mays "Der Schatz im Silbersee"

 

Prof. Dr. Christoph F. Lorenz:
Geistermühle und Prägestock
Karl May und Thomas E. Lawrence auf dem Weg zur Läuterung

 


 

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