Carl Friedrich May

* 25. Februar 1842
Ernstthal

† 30. März 1912
Radebeul

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Liebe Leserin,
lieber Leser,

sollen wir es wagen? Eine Bühne außerhalb Bayerns? Andererseits: Wir waren auch schon bei anderen Karl May-Aufführungen, weiter weg... alea iacta est! - die Entscheidung ist gefallen: Wir fahren!

Zum ersten Mal besuchten wir die Bühne in Burgrieden, gelegen im nördlichen Landkreis Biberach in Baden-Württemberg, auf der bekanntermaßen Karl May-Stücke gezeigt werden.

Eines vorab: Wir haben es nicht bereut! Aber mehr verrate ich nicht, denn unsere Karl May-Freundin Gabi Steinel hat einen bezaubernden, gefühlvollen Bericht geschrieben. Und diesem will und werde ich nicht vorgreifen.

Viel Spaß beim Lesen und Schauen. :o)

Ihr K. Düdder

Der Webmaster dankt:
- G. Steinel für den Text
- G. und R. Steinel für die Bilder


 

Am 03. August 2019 war eine kleine Gruppe von den fränkischen Karl May-Freunden mit Stuttgarter Verstärkung unterwegs ins

 

Tal des Todes

 

Das ist der Titel des Stückes, das auf der noch "jungen" Karl May-Festspielbühne in Burgrieden in der Saison 2019 aufgeführt wird.

 

Wir waren sehr gespannt und neugierig, wie diese Freilichtbühne aussieht, die heuer im 6. Jahr Karl Mays spannende Abenteuer präsentiert.

 

Zuerst allerdings genossen wir in einem griechischen Restaurant in Laupheim ein gemütliches Mittagessen. Dann aber waren wir für das Abenteuer im Tal des Todes gestärkt!

 

Der Wilde Westen ist angelegt neben einem Flugplatz am Ende eines Gewerbegebietes und dank Navigationssystem leicht und unkompliziert zu finden. Ein sehr großzügiger Parkplatz macht schon einmal einen ersten positiven Eindruck, man muss nicht lange nach einem freien Stellplatz für das motorisierte Gefährt suchen.

 

Schon vom Parkplatz aus sahen wir bereits durch das große Tor einen Teil des Geländes, der Bühne und der Kulissen.

 

Weil ich nicht nur fotografieren, sondern auch einen Bericht für die Webseite der Karl May-Freunde Franken über die Festspiele Burgrieden schreiben wollte, fragte ich an der Kasse, ob das erlaubt ist. Ein sehr freundlicher Herr teilte mir auf kurze Nachfrage (irgendwo im Hintergrund ;-) ) mit, dass dies kein Problem ist.

 

Der Vorplatz ist in einem großzügigen Kreis angelegt. Rund um die Palisaden stehen ein Shop mit Karl May-Büchern, Heften, Cowboy-Accessoires, Dekorationen und natürlich auch Wild West-Spielzeug für die kleinen Fans des wilden Westens, ferner ein Kiosk für Speisen und Getränke und natürlich auch die "Herzhäuslas" (Toiletten) sowie ein großzügig überdachter Aufenthaltsplatz mit Tischen und Bänken zum gemütlichen Zusammensitzen vor bzw. nach der Vorstellung oder aber auch in der Pause.

 

In der Mitte dieses Rundes ist ein kreisförmig angelegter Platz mit Rindenmulch.

 

Auf der anderen Seite neben dem Eingang sind Indianerzelte aufgestellt. Dazwischen wurden - typisch für Amerikas Wilden Westen - Kakteen, Agaven und andere Gewächse gepflanzt.

 

Alles sieht sauber und gemütlich aus. Es fällt auf - hier sind Liebhaber mit Herzblut am Werk. Man will es den Gästen so schön wie möglich machen. Ich bin wirklich froh und voller Vorfreude und genauso offen für das, was mich erwartet wie das große Tor am Eingang!

 

Wir wechselten bei der Ticketkontrolle ein paar Worte mit dem sympathischen Patrick Zwingmann. Sein T-Shirt ist uns aufgefallen. Wow, was für eine Stimme! Im Nachhinein erfuhr ich, dass er der Erzähler des Abenteuers im Tal des Todes ist! Ja, wenn nicht er, wer dann …?

 

Vielleicht ist hier an dieser Stelle die Anmerkung angebracht, dass alle Menschen, mit denen wir in Kontakt kamen, freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit waren und sie hatten immer ein Lächeln im Gesicht.

 

(Für die Bildershow auf das Vorschaubild klicken!)

 

Dank der Nummerierung waren unsere Sitzplätze schnell gefunden: Nahe genug an der Spielfläche und trotzdem nicht ganz unten am Bühnengraben. Bei starkem Regen könnte es dann nämlich nasse Füße geben…

 

Dann aber ging das Spiel auch schon los.

 

Kurz zum Stück: Es geht - natürlich - um Macht, Verrat, Sklaverei, Eifersucht, aber auch - und das gewinnt eben am Ende - um Freundschaft, Güte, Ehre, um Liebe und Vertrauen.

 

Auf den Inhalt des Stückes gehe ich nun nicht näher ein, das ist an anderer Stelle nachzulesen (Festspiele Burgrieden). Stattdessen möchte ich lieber etwas über die Darsteller schreiben.

 

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das Spiel allen Schauspielern eine große Freude macht. Sie sind engagiert und nutzen die großzügige Fläche der langgezogenen Bühne, so dass jeder Zuschauer, egal wo er seinen Platz hat, gut sehen und die Handlung prima mitverfolgen kann.

 

Zwischen den Sitzreihen tauchten während des Stückes auch Indianer auf, und sogar im Bühnengraben standen dann Old Shatterhand und Sam Hawkens und agierten dadurch ganz nah an den Zuschauern. Ja, Sam Hawkens sprach die vorderen Zuschauer sogar direkt an und wurde dafür von Old Shatterhand mit einem "Pssst!" bedacht. (Uns Karl May-Lesern ist ja bestens bekannt, wenn auch in den Büchern Old Shatterhand in gefährlichen Augenblicken oder beim Belauschen des Feindes seinen Freund Sam zur Stille mahnt!)

 

Ein lustiger Einfall! Wären wir ganz vorne gesessen, hätten wir die beiden fast berühren können! Gänsehaut! Man ist so nah dran.

 

Der Klamauk ist nicht übertrieben, brachte uns allerdings zum Lachen und Schmunzeln. Die Zweikämpfe sowie die Stunts wirken gekonnt und die Reiterakrobatik der Indianer ist ebenso toll gemacht. Wir fühlen uns wohl, fühlen uns wunderbar unterhalten, genießen die angenehme Atmosphäre.

 

Ein kleines Gimmick am Rande: Während der Pause unterhielt die "Sklavenaufseherin" die Zuschauer, die bei ihren Plätzen geblieben waren damit, einer Sklavin unter Androhung der Peitsche die Pferdeäpfel wegräumen zu lassen. Was für eine witzige Idee, die für Kurzweil sorgte und dem einen oder anderen auch ein Schmunzeln entlockte.

 

Rasant ging das Abenteuer mit einem Ölbrand am Ende und dem Tod des bösen, geldgierigen "Roulin" nach der Pause weiter.

 

Am Ende war der Wilde Westen in Burgrieden gar nicht mehr so wild, denn das Gute siegte auch hier. Bevor jedoch Winnetou und Old Shatterhand in ein neues Abenteuer reiten können, gab es von den Zuschauern für die Darsteller erst einmal begeisterten Applaus.

 

Dass ich in Burgrieden einen meiner Lieblingsdarsteller aus Dasing wiedersah, nämlich Helmut Urban (in einer Doppelrolle!), erfreute mich zusätzlich.

 

Kinder konnten sich mit Winnetou oder mit Old Shatterhand fotografieren lassen. Beide waren aufgeschlossen und sehr gerne dazu bereit.

 

Auch in Burgrieden wird den Gästen nach der Vorstellung noch eine Autogrammstunde angeboten, die ausgiebig von vielen Fans genutzt wurde.

 

Das Autogrammheft ist großzügig in DIN A4 gestaltet und jeder Schauspieler, aber auch die Darsteller für den Indianerstamm und die Bande des Roulin finden einen Platz darin. Was mich ganz besonders freut: Sogar die Pferde sind abgebildet und jedes von ihnen wird mit seinem Charakter liebevoll beschrieben. Ebenfalls eine klasse Idee! Vor allem Pferdefreunde werden sich darüber freuen.

 

Alle Akteure waren Fragen und ein bisschen small talk gegenüber sehr aufgeschlossen, waren dabei sympathisch, freundlich und wirkten kein bisschen müde. Und das nach so einem Abenteuer.

 

Dass ich dann noch einige Worte und eine Umarmung mit Helmut Urban wechseln konnte - Herz was willst du mehr!

 

Fast zum Ende bekamen wir dann sogar noch die Gelegenheit, ein Foto von Winnetou/Max Feuerbach, Old Shatterhand/Martin Strele und Sam Hawkens/Michael Müller (der nicht nur seine Rolle spielte, sondern auch noch das Textbuch schrieb und als Regisseur erfolgreich ist) zu "schießen".

 

Zum Ende möchte ich unbedingt noch eine Szene (sinngemäß) aus meiner Erinnerung wiedergeben: Ich muss wohl über das ganze Gesicht gestrahlt haben; Old Shatterhand fiel das offenbar auf, denn er meinte, "das sind die Fans, die so strahlen! Das berührt mich sehr im Herzen!"

 

An dieser Stelle möchte ich schreiben: Diese Worte von Martin Strele habe ich nicht vergessen.

 

Ich bin einfach nur froh, dass wir die Fahrt gewagt haben und ich hier sein kann. Mein Strahlen mag ein herzliches Dankeschön an unsere Helden, an alle Akteure, an das gesamte Team sein, aber auch, dass Karl Mays aufregende Geschichten, seine spannenden Abenteuer in Burgrieden eine weitere Festspielarena gefunden haben. Howgh!

 

Darf ich in diesem Zusammenhang vom Geist Karl Mays sprechen, zumal uns wieder einmal auch das Wetter in Burgrieden wohlgesonnen war?

 

Danke vielmals! Ich komme sehr gerne im nächsten Jahr mit meinen Karl May-Freunden wieder - zum Abenteuer "Old Surehand".

 

Gabriela Steinel

 


 

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